Die Zunft der monetären Ökonomen ist sich weitestge
-
hend einig: Der Bitcoin wird den US-Dollar, den Euro,
das britische Pfund etc. als dominierendes Zahlungs
-
mittel nicht verdrängen. Aus der Liste der Gründe seien
nur einige herausgepickt. Der Bitcoin ist ein Asset mit
derzeit extrem hoher erwarteter Rendite, aber auch
mit extrem hohem Risiko. Die Opportunitätskosten in
Form entgangener Wertsteigerungen »verbieten« die
Verwendung als Tauschmittel, und die hohe Volatilität
macht wertstabile Vermögenstransfers von heute nach
morgen und übermorgen praktisch unmöglich. Zudem
sind Währungen ein Netzwerkgut. Trotz des jüngs
-
ten Hypes um den Bitcoin ist die Zahl der Bitcoin-Nut
-
zer nach wie vor weit unterhalb der kritischen Masse,
deren Überspringen für eine Verdrängung der etab
-
lierten Währungen notwendig ist. Aus der Währungs
-
geschichte ist (mir) kein Fall bekannt, wo eine an sich
funktionierende Währung in einer Art wettbewerb
-
lichen Prozess verdrängt worden ist. Zumindest bis
dato erfordern neue Währungen disruptive Prozesse
bspw. in Form einer gesetzlichen Regelung (wie beim
Euro) oder einer Zerstörung der alten Währung mittels
Hyperinflation. Als dritter Punkt sei die Fixierung des
Bitcoin-Geldangebots bei langfristig 21 Mio. Einheiten
genannt. Weil die Geldpolitik als Anpassungs- bzw. Sta
-
bilisierungsinstrument entfällt, würden Schocks jed
-
weder Art stärker auf die reale Ökonomie durchschla
-
gen (vgl. Hanl und Michaelis 2017). In einer reinen Bit
-
coin-Welt entfällt zudem das Wechselkursinstrument,
aber die Welt als Ganzes ist definitiv kein optimaler
Währungsraum im Sinne von Mundell.