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Transnational historical materialism. Theories of transnational class formation and world order
Overbeek, H. W.
interhash = Ronen Palan & intrahash = 4481df12a6363ea8df442fd079d6e498 92984863692e505c923cc463cfd85dc5, ed., 'Global Political Economy. Contemporary theories', London/New York, 168-183 (2000)
Transnational historical materialism. Theories of transnational class formation and world order
Overbeek, H. W.
Palan, R., ed., 'Global Political Economy. Contemporary theories', London/New York, 168-183 (2000)
In den letzten zwei Dekaden gab es ein neues Bewusstsein vom globalen Charakter der polit-ökonomischen Ordnung, die sich auch in der Geburt des Neogramscianismus widerspiegelt. Overbeek spricht in Bezug auf den Gegenstand seines Beitrags lieber vom Transnationalen Historischen Materialismus (THM). Kein Label ist letztlich befriedigend (vgl. FN 1, S. 181). Verschiedene Bezeichnungen: -- open marxism (Drainville 1994) -- Coxian historicism (Mittelman 1998) -- neo-Gramscianism (Germain/Kenny 1998, kritische Untersuchung) Murphy und Rupert (1998) haben auf die kritischen Einwände von Germain/Kenny geantwortet Es ist verwirrend, eine breite und lebendige theoretische Tradition auf nur einen einzelnen Namen zurückzuführen: Gill, Cox und van der Pijl haben deshalb die stärker konzeptionelle Bezeichnung des historischen Materialismus aufgegriffen, das mit dem Begriff "transnational" eingeführt wird, um die Charakteristik der globalen politischen Ökonomie am Ende des 20. Jahrhunderts deutlich zu machen. Definition S. 168: "`Transnational historical materialism can be defined as the application of the historical materialist method to the study of transnational social relations."' Sie umfasst: -- materialistische Geschichtsphilosophie (Marx/Engels: Die Deutsche Ideologie), die zu den ontologischen Prämissen der "`sozialen Beziehungen der Produktion"' führen -- Ablehnung der Trennung von Subjekt und Objekt, was für die positivistischen Sozialwissenschaften charakteristisch ist; dialektisches Verständnis der Wirklichkeit als dynamischer Totalität und als Einheit von Gegensätzen (Lucien Sève 1975: 676: "`wenn uns der Versuch, das Wesen der Dinge zu erfassen, beständig in Widersprüche führt, dann liegt es daran, dass die Widersprüche das Wesen der Dinge sind."') -- die Methode der Abstraktion, die Marx in der Einführung zu den "`Grundrissen"' ausgeführt hat Hauptteil 1: "`Archäologie"' des THM -- klassische Imperialismustheorien -- Debatten in den 60er und 70er Jahren: Imperialismus und Unterentwicklung, Vietnam, Poulantzas und Gramsci Hauptteil 2: Hauptthemen -- Kommodifizierung und Vertiefung der kapitalistischen Produktionsbeziehungen -- politische Artikulation von Klasseninteressen: Gramsci -- Staatsformen -- transnationale Hegemonie -- Internationalisierung des Staates -- neuer Konstitutionalismus -- Gegen-Hegemonie Fazit Die Transformation der globalen politischen Ökonomie in den letzten drei Jahrzehnten haben die traditionellen Theorien internationaler Politik fundamental entwurzelt. (S. 180) = Raum für Einführung eines undogmatischen und nicht deterministischen historischen Materialismus Obwohl zuerst im engeren Sinne vor allem im angloamerikanischen Bereich entstanden und fast ausschließlich in der englischsprachigen Literatur zu finden, hat der THM starke Wurzeln in den Traditionen des europäischen Marxismus. Der holländische Zweig hat eine besondere Rolle als Transmissionsriemen zwischen den kontinentalen Europäern (besonders Frankreich und Deutschland) und den angelsächsischen Traditionen. Neuerdings gibt es auch deutsche und japanische Übersetzungen: Yoshikazu Sakamoto hat das Buch von Gill über die Trilaterale Kommission ins Japanische übersetzt, Deppe und Bieling in Marburg haben viel zur Verbreitung des THM in Deutschland beigetragen. Die Arbeiten von Cox, Gill, van der Pijl und anderen wurden auch in Indien diskutiert (vgl. Harshé 1997). Zur Wirkungsgeschichte Gramscis vgl. FN 14, S. 182 Gramscis Werk wurde in Frankreich wiederentdeckt, vor allem nach 1968. In der englischsprachigen Welt publizierte die New Left Review 1964-65 eine Reihe von Artikel von Tom Nairn und Perry Anderson, die von Gramsci Gebrauch machten, um die britische Geschichte neu zu interpretieren. Aber bis zur Erscheinung der Übersetzung der Gefängnishefte 1971 war das Denken Gramscis kaum weiter verbreitet (vgl. Anderson 1977). Germain und Kenny (1998) beziehen sich in ihrer kritischen Prüfung des Beitrags der Neuen Gramscianer zur Theorie internationaler Beziehungen auf die Debatten, die die Entdeckung Gramscis auslösten. == Kritik == Die Einschätzung, dass die traditionellen Theorien durch die Entwicklung der Globalisierung versagt haben, stimmt nur teilweise. Für die liberale Tradition lässt sich jedenfalls sagen, dass sie als einzige den Wechsel in den Herrschaftssystemen in Osteuropa vorraussagen konnte, bzw. ihn erklären konnte (vgl. Czempiel).
Global Political Economy. Contemporary theories
2000, Palan, R., ed., RIPE Studies in Global Political Economy, Routledge, London/New York
wichtiger Sammelband mit Überblick über alle theoretischen Ansätze und Positionierung zwischen den Disziplinen Die Kopie beinhaltet den Einführungsaufsatz von Ronen Palan (vgl. palan2000b), das Inhaltsverzeichnis, ein Autorenverzeichnis und das Literaturverzeichnis.
The constructivist underpinnings of the new international political economy
Palan, R.
Palan, R., ed., 'Global Political Economy. Contemporary theories', London/New York, 215-228 (2000)
Restructuring Hegemony in The Global Political Economy: the Rise of Transnational Neo-Liberalism in the 1980s
1993, Overbeek, H. W., ed., Routledge, London
Global Capitalism and National Decline. The Thatcher Decade in Perspective
Overbeek, H. W.
1990, Unwin Hyman, London