Projekt Globalisierung. Soziale Kräfte im Konflikt um Hegemonie
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Diskussionsbeiträge des Instituts für Politische Wissenschaft der Universität Hannover, herausgegeben von Michael Buckmiller, Joachim Perels und Gert Schäfer Offizin, Hannover, (2001)

Kritik am "`stabilitätsfixierten Hegemoniebegriff"' der Regulationstheorie, vor allem bei Joachim Hirsch (vgl. S. 88); die Analyse der Herausbildung einer Regulationsweise wird vernachlässigt zugunsten der Erklärung von Stabilität (des Fordismus); führt zu problematischen Begriffen wie "`zivilgesellschaftlicher Totalitarismus"', bzw. "`Totalitarismus des Wettbewerbsstaats"' (Hirsch) Kritik der Vorstellung der Identität von Zivilgesellschaft und bürgerlicher Gesellschaft (FN 108, S. 79), und der normativen Konzeptionen von Zivilgesellschaft (gegen die Gruppe von Lissabon und gegen Habermas): "`Der gesellschaftliche Bereich, in welchem nach Gramsci Hegemonie hauptsächlich entsteht, ist die 'Zivilgesellschaft'. Entgegen normativer Konzeptionen von Zivilgesellschaft, welche vor allem im Zuge der historischen Umwälzungen im ehemaligen Ostblock nach 1989 an Popularität gewonnen haben, bezeichnet dieser Begriff im Anschluss an Gramsci keinesfalls eine dem staatlichen Handeln entgegengesetze Sphäre der öffentlich-zwanglosen Deliberation und Selbstreflexion."' (S. 79) Unterscheidung von Hegemonie und Strategie: der gesellschaftliche Wandel hat einen strategischen Gehalt, hat aber Grenze in der Artikulation, d. h. "`Entsprechend käme es darauf an, Globalisierung nicht instrumentalistisch als Mittel zur Durchsetzung eines neuen Zusammenhangs von Akkumulation, Regulation und Hegemonie zu konzeptualisieren, sondern als Verlaufsform dieser Durchsetzung selbst, welche sich im Rahmen der aus der Krise des Fordismus hervorgegangenen 'Bedingungskonstellation' aus strukturellen Restriktionen, Regulations- und Bewußtseinsformen und Kräfteverhältnissen herausgebildet hat..."' (S. 84) daraus abgeleitet Borgs Definition von Globalisierung: "`In diesem Sinne, so die hier vertretene These, kann Globalisierung als hegemoniales Projekt verstanden werden: Sie ist ein von einer spezifischen Konstellation sozialer Kräfte getragener Praxis-Wissen-Komplex, welcher soziales Handeln orientiert und der Austragung von politischen und sozialen Konflikten als zivilgesellschaftlich sanktionierter Deutungs- und Bezugsrahmen dient."' (S. 84 f.)
  • @droessler
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